In den Zwischenraum der Holzständer bzw. den Sparren im Dach wird Zellulose eingeblasen.
Der Dämmstoff wird unter Luftdruck in die Hohlräume der Bauteile gepresst und füllt dort jede Ritze aus. Eine fugenlose, durchgängige und diffusionsoffene Dämmschicht ist das Resultat.
Vorteile:
- Gute Wärmedämmung von Zellulose mit einer Wärmeleitzahl von etwa 0,040 W/(m²K). Risse, Ecken und Hohlräume werden fugenlos, wärmebrückenfrei und diffusionsoffen gedämmt
- Hoher sommerlicher Hitzeschutz durch die ausgezeichnete Speicherkapazität der Zellulosedämmung. Die Hitze von außen gelangt deutlich langsamer in den Innenraum als bei herkömmlichen Dämm-Materialien. Räume unterm Dach bleiben im Sommer bis zu sechs Grad kühler
- Zellulosedämmung ist resistent gegenüber Schimmel und Ungeziefer
- Der Primärenergiebedarf bei der Herstellung von Zellulosedämmung ist im Vergleich zu anderen Dämm-Materialien viel kleiner: Im Vergleich zu Polystyrol beträgt die Einsparung etwa ein Sechstel, im Vergleich zu Glasfaser etwa ein Drittel
- Zellulosedämmung liefert einen exzellenten Schallschutz. Bei Zwischenwänden verbessern sich die Schalldämmwerte im Vergleich zu herkömmlichen Fasermatten um bis zu 7 dB Dämmarbeiten mit Zellulose sind schnell durchführbar, günstig und effizient.
- Beim Einbringen entsteht kein Verschnitt
Nachteile:
- Zellulose hat beim Brandschutz das Nachsehen gegen Steinwolle oder Glaswolle. Trotz der Behandlung der Zellulosedämmung mit Brandschutzzusätzen werden Zellulosedämmplatten als brennbare Baustoffe, Brandschutzklasse B 2 (normalentflammbar) eingestuft. Steinwolle dagegen wird als nicht brennbarer Baustoff der Brandschutzklasse A eingestuft. Dämmstoffe der Baustoffklasse A verlängern die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen und leisten damit eine wertvolle Hilfe im Brandfall. Trotz dieser Einstufung ist Zellulose als Dämmstoff in Dächern bauaufsichtlich zugelassen
Das hört sich natürlich erstmal so an, dass man Zellulose nicht einsetzen sollte, aber hierzu ist dieses Video ganz interessant was der Brandschutz betrifft. Entscheidet selber was besser ist!
Hier wird ganz klar darauf hingewiesen, dass sich die Brandklasse B2 nur wegen des Nachglimmens bei Zellulose begründet. Das schnelle Durchbrennen bei Styropor oder Mineralwolle widerspricht eigentlich der immer beschriebenen „Unbrennbarkeit“ von Mineralwolle.
- Für alle Dämm-Maßnahmen, bei denen der Dämmstoff mit Wasser in Verbindung kommt, kann Zellulose nicht verwendet werden. Somit ist eine Zellulosedämmung für eine Kerndämmung nicht geeignet
- Als Fassadendämmung darf Zellulose nur bei Gebäuden in Holzrahmenbauweise eingesetzt werden
- Die Einblasdämmung kann nur von einer Fachfirma mit entsprechenden Maschinen erfolgen
Hier mal ein exemplarisches Video:
Nach dem Beflocken werden die Löcher abgeklebt |
LKW mit Gebläse in der Ladefläche |
Der Zellulose-Rüssel ist im OB noch im Einsatz |
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